TELL – Einsatz von Telediagnostik und Teletherapie bei neurogenen Sprachstörungen

Die Teletherapie-Plattform für Therapeuten und Patienten zur Behandlung von neurogenen Sprachstörungen führt durch teletherapeutisches lebensgeschichtliches Erzählen zur Steigerung von Lebensqualität.

Pro Jahr erleiden in Deutschland ca. 270.000 Menschen einen Schlaganfall, davon sind 30 % von Aphasie betroffen, die oft zu sozialer Isolation und Depressionen führt. Biographiearbeit bewirkt eine signifikante Verbesserung des psychischen Wohlbefindens.

Auf der DMEA 2019 in Berlin präsentiert Farid Kanbari, Geschäftsführer POLAVIS, das Projekt TELL

Dazu fehlen aber strukturierte Unterstützungsmöglichkeiten und strukturelle Restriktionen erschweren die Teilnahme: eingeschränkte Mobilität, mangelnde flächendeckende Versorgung bei steigender Betroffenenzahl. Adäquate digitale Lösungen stehen bislang aus.

Ziel von TELL ist die erstmalige digitale Umsetzung von Biographiearbeit bei Aphasie. Bisher sind Diagnostik, Planung, Durchführung und Administration von Therapien noch weitgehend analog. Der Übertrag auf eine digitale Plattform ist wegen datenschutzrechtlicher Anforderungen anspruchsvoll.

Die Plattform verbindet Therapeuten-Arbeitsplatz mit Patienten-Oberfläche und ermöglicht ein durchgängig digitales Therapiemanagement. Sie bietet eine spezielle Gesichtsvermessung und Spracherkennung, die Diagnostik und Dokumentation kommunikativer Beeinträchtigungen zulässt. Auf Aktivierung durch Therapeuten können die Teilnehmenden online interaktive Aufgaben bearbeiten oder Piktogramme nutzten.

TELL ist ein Projekt der Hochschulen Mainz und Trier, realisiert mit der POLAVIS Plattform.