Neue Wege für moderne Arbeitskultur im Krankenhaus

Digitalisierung fördert Sinnhaftigkeit: Wie New Work das Krankenhaus verändern kann

Der Fachkräftemangel, die steigenden Anforderungen an Qualität und Wirtschaftlichkeit sowie die digitale Transformation setzen Krankenhäuser zunehmend unter Druck. Wollen sie zukunftsfähig bleiben und ihre Fachkräfte dauerhaft binden, bedarf es dafür mehr als nur neuer digitaler Möglichkeiten. Die Digitalisierung muss mit einer modernen Arbeitskultur verbunden werden. Das ist die Botschaft des aktuellen Whitepapers „New Work im Krankenhaus auf Basis von Patientenportalen“.

POLAVIS Whitepaper

„New Work im Krankenhaus auf Basis von Patientenportalen“

New Work ist ein Konzept, das den Menschen ins Zentrum rückt, auf Selbstbestimmung, Flexibilität und Zusammenarbeit setzt – es bietet Lösungsansätze, die über klassische Digitalisierungsstrategien hinausgehen. Patientenportale schaffen die technologische Basis, um sinnstiftende Konzepte wie Mitbestimmung der Arbeitsorganisation, ortsunabhängiges Arbeiten und flexible Zeitmodelle auch im klinischen Umfeld umzusetzen.

Dr. Manuel Iserloh, Geschäftsführer POLAVIS

New Work – neue Chancen für Krankenhäuser

Das ideelle Grundgerüst der Neuen Arbeit wirkt im ersten Moment wenig vereinbar mit den bestehenden Strukturen in Kliniken und Krankenhäusern. In der medizinischen Versorgung kommt es schließlich auf zeitliche Verlässlichkeit, unumstößliche Pflichten und die Erfüllung hoher Ansprüche an. Dennoch lassen sich Wege finden, um New Work ins Gesundheitswesen zu übersetzen. Das ist weit entfernt vom reinen Selbstzweck: Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Attraktivität der Arbeit zahlen auch auf die Leistungsfähigkeit ein und kommen dadurch direkt und indirekt langfristig beim Patienten an. Adaptieren lassen sich die New-Work-Arbeitsmethoden auf das gesamte Krankenhaus – abteilungsspezifisch den jeweiligen Rahmenbedingungen und Anforderungen entsprechend.

Administrativ kann direkt auf bewährte Methodiken aufgebaut werden. Insbesondere Gedanken zu Organisation, Kollaboration und Ortsgebundenheit lassen sich aus der Industrie übertragen. Ganz eigene Antworten bedarf es dagegen in den kontaktintensiven Bereichen der Medizin und Pflege: Können Patienten mündiger werden? Lässt sich die Anzahl an notwendigen Kontakten verringern? Wie steht es um die Zusammenarbeit der beiden genannten Professionen?

Das Patientenportal als Plattform für New Work

Patienten übertragen ihre Erwartungshaltung aufgrund ihrer Erfahrungen aus anderen Lebensbereichen schon lange auf den klinischen Sektor und fordern entsprechende digitale Angebote. Die hergebrachte notwendige direkte Interaktion mit Krankenhaus-Ressourcen wird durch digitale Patientenportale endlich obsolet: Versorger öffnen sich nach außen, bieten einen asynchronen digitalen Kontaktweg, unabhängig von der Präsenz der Beteiligten. Terminfindung, Daten- und Dokumentenaustausch, Initiierung und Handhabung von Vorgängen lassen sich im Portal erstmalig in einer auch für Patienten angenehmen Weise abbilden. Mitarbeitende profitieren gleichermaßen, denn die Ortsunabhängigkeit ist der Baustein, der in der Arbeitsorganisation bisher gefehlt hat – und in der Innensicht weit über den Patientenkontakt hinausgeht.

Gleicht man die New-Work-Ideologie mit den technischen und organisatorischen Leistungsdimensionen des geforderten Patientenportals ab, lässt sich eine ganze Reihe unterstützender Faktoren ausmachen. Die Digitalisierung verschiebt den Arbeitsfokus: einerseits weg von bürokratischen Verwaltungsvorgängen hin zur mehr Arbeitszeit am Patienten, was sich im Sinne der selbstbestimmten Arbeit motivierend auswirkt: Mitarbeitende erlangen mehr Einfluss auf die Balance ihrer Tätigkeiten, weg von räumlicher und zeitlicher Gebundenheit hin zur Aufhebung ebendieser, denn digitale Arbeit kann auch außerhalb des Krankenhauses und als direkte Reaktion auf Impulse von Patienten erfolgen. Die digital ausgestaltete Kommunikation mit Patientinnen und Patienten ermöglicht entsprechende administrative Vorgänge ohne Bindung an einen einzelnen Arbeitsort. Über hybride Arbeitsmodelle hinaus ist sogar die übergreifende Ressourcenbündelung denkbar, bei der mehrere Einheiten auf gleiche Ressourcen zurückgreifen.

Der Fachkräftemangel prägt das Gesundheitswesen und ist vieldiskutiertes Thema, insbesondere mit Blick auf die Anwerbung neuer Arbeitskräfte. Darüber hinaus gibt es noch weitere Ansatzpunkte: Wo es an Arbeitnehmenden mangelt, muss der Administrationsaufwand reduziert und müssen fachferne Abläufe vereinfacht und reduziert werden, um personelle Ressourcen für Primäraufgaben am Patienten freizusetzen. Die Einführung des Patientenportals ist Ausgangspunkt dieser Optimierung, das Portal selbst in der Nutzung entsprechendes Vehikel attraktiver Arbeitsgestaltung. Stellenprofile ändern sich und sorgen durch mehr Attraktivität für stärkere Bindung bzw. wirken dem Abwandern enttäuschter Fachkräfte entgegen. Darüber hinaus wird ein mit Fluktuation einhergehender Wissensverlust auch systematisch vermieden. Das Patientenportal überführt Wissen und Methoden aus den Köpfen in das System.

Durch die Umsetzung der geforderten Ortsungebundenheit aufseiten der Patienten zahlen Patientenportale ebenfalls auf die Aufhebung der räumlichen und zeitlichen Gebundenheit der Arbeitnehmenden ein. Entsprechende Konzeptionen des Neuen Arbeitens lassen sich auf dieser Basis nahezu vollständig auf den Arbeitsalltag übertragen: Die Arbeit kann anteilig losgelöst von einem zentralen Ort sowohl innerhalb der Räumlichkeiten des Versorgers als auch im privaten Umfeld eines Homeoffices erfolgen. Die zeitliche Flexibilität ermöglicht eine Defragmentierung der Tätigkeiten in zusammenhängende Blöcke bzw. die Auflösung bestehender Prozessketten: Aufgaben am Patienten, die vor Ort erledigt, und patientenferne Aufgaben, die entsprechend losgelöst erbracht werden.
Über die einzelne personelle Ressource hinausgedacht sind sowohl der geteilte Zugriff auf einzelne Fachkräfte möglich – verbunden mit dem Anreiz, Kompetenzen vorzuhalten, die für den einzelnen Bedarf mangelhaft ausgelastet waren – als auch das Zusammenziehen von Aufgaben in sogenannte
Shared-Service-Centers. Hier werden Leistungen für mehrere Versorgungspunkte oder auch für mehrere Versorger angeboten. Neben den Chancen für Arbeitsplatzattraktivität steht die Kompetenzbündelung auch für Kompetenzsteigerung, da die zusätzliche Übernahme dieser Aufgaben durch Generalisten ausbleibt, und sie ausschließlich von Spezialisten wahrgenommen werden.

Die Tarifstrukturen von Kliniken und Krankenhäusern sind der restlichen Marktwirtschaft oft unterlegen. Das verstärkt den ohnehin spürbaren Fachkräftemangel: Finanzielle Anreize sorgen für Abwanderung und Tätigkeitswechsel, nachweislich gerade im Bereich der Pflege. Zudem sind Spezialisten, deren Tätigkeit klinischen Abläufen originär fern ist, noch schwerer zu bekommen. Moderne Arbeitskonzepte, aufbauend auf den digitalen Möglichkeiten der Patientenportale, können hier deutlich Gewicht in die Waagschale werfen und das Gesundheitswesen attraktiver machen – der New-Work-Gedanke einer sinnstiftenden und daher erfüllenden Arbeit tritt wieder in den Vordergrund.

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