Modernisierungsmaßnahmen, Vernetzung und digitaler Informationsaustausch in der Martini Klinik Hamburg
Dr. Loppow ist Geschäftsführer der Martini Klinik in Hamburg und spricht über Digitalisierung im Gesundheitswesen, bauliche Modernisierungsmaßnahmen, die Vernetzung mit anderen Einrichtungen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), Systems for Patient-Data Analysis und über seine Visionen für die Zukunft der Martini Klinik.
POLAVIS im Gespräch mit Dr. Detlef Loppow auf dem Hauptstadtkongress 2019 in Berlin.
Das UKE will bis 2030 eine halbe Milliarde Euro in Baumaßnahmen investieren. Welche Innovationen können wir bis dahin erwarten?
Für das UKE bin ich an dieser Stelle nicht ganz sprachfähig sein, aber ein Teil wird ein Neubau des Prostatakrebszentrums Martiniklinik sein und wir werden mit der Martini Klinik unseren Weg einer Integrated Practise Unit weiter fortsetzen. In unserem Neubau werden wir eine MRT- und eine Chemotherapie-Einheit integrieren und somit das Angebot unter einem Dach für den Patienten alles anbieten zu können vergrößern. Darauf freuen wir uns sehr drauf.
Wie gut ist die Martini Klinik mit den anderen Einrichtungen des UKE vernetzt? Welche Informationen werden bereits digital ausgetauscht?
Als Tochterfirma nutzen wir die digitale Patientenakte des UKE. Man muss bei der Martini Klinik immer ein bisschen auseinander halten was die eigentliche Firma als GmbH ist und welche als synonym Martini Klinik das Prostatakrebs-Zentrum aus der GmbH und der Urologie des UKE verstanden wird. Wir begreifen uns als etwas als bald etwas größere Einheit du wir sind natürlich mit dem UKE extrem gut vernetzt und profitieren einfach von der universitären Spitzenmedizin, die dort in vielen Bereichen geboten wird. Insbesondere in der Pathologie ist es für unser Dienstleistungsangebot extrem wichtig, dass wir bei jedem Patienten schnell Schritte anbieten können und das erhöht die Sicherheit und ist auch zu einem großen Teil für unseren Erfolg verantwortlich.
Im Interview mit Dr. Detlef Loppow – Geschäftsführer, Martini Klinik in Hamburg
Können Sie und mehr zu den in der Martini Klinik verwendeten Systems for Patient Data Analysis erzählen?
Bislang erleben sozusagen eine selbstgestrickte Filemaker-Software Version namens Martini Data, die hat in der Entwicklung 1992/92 begonnen und wir können auf sehr viele Jahre der Patient Reporter Outcome Data zurückgreifen. Wir haben uns gerade entschieden das Produkt QuestLink zu kaufen, welche eine kommerzielle Version ist um Umfragebögen auszusenden und wieder plausibilisiert und kontrolliert Daten einzulesen und in die elektronische Patientenakte zu integrieren. Das ist der Weg wie wir mit einer kommerziellen Lösung und ohne auch die Nachteile einer frei gestalteten Datenbank wie unserem Filemaker in die Zukunft schauen können.
Welche Verbesserungen wünschen Sie sich für die Zukunft? Für welche Ziele setzen Sie sich besonders ein?
Das Ziel Martini Klinik ist die Versorgung von Patienten mit Prostatakrebs zu verbessern. Ein entscheidender Teil dafür wäre, wenn man das Szenario des Prostatakarzinoms mal größer zieht, dass wir unser Gesundheitssystem verbessern. Dann wäre eine Maßnahme, dass dort wo es sinnvoll anwendbar ist, die Politik Krankenhäuser verpflichtet Ergebnisqualität zu messen und parallel eine dritte unabhängige Instanz schafft, die diese Daten der Krankenhäuser kontrolliert, sodass die Krankenhäuser damit kein Schindluder damit treiben können, aber verpflichtet die von Ihnen verpflichtet, die von ihnen erzielte Ergebnisqualität dem Patienten zur Verfügung zu stellen. Die Information muss dem Patienten zugänglich gemacht werden, bevor er eine Gesundheitsdienstleistung in Anspruch nimmt. Das ist, so glaube ich, angemessen und für mich der einzige Weg wie wir es schaffen werden, die schlechtesten 30% der Qualität aus unserem Gesundheitssystem zu eliminieren, die wiederum für 50% der Kosten verantwortlich sind.