Erfolgsfaktoren eines zukunftssicheren Gesundheitssystems

Unter Leitung von Dr. Harald Katzmair, Studienautor und Gründer von FAS Research, und in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern Vinzent Gruppe, Siemens Healthcare Diagnostics GmbH, hospitals Projektentwicklungsges.m.b.H. und Mavie Next ist in Österreich ein Papier zu Indikatoren und Erfolgsfaktoren eines zukunftssicheren Gesundheitssystems entstanden. Mehr als 50 Experten aus Politik, Medizin, Versorgung und Wissenschaft wurden interviewt und die Ergebnisse zu zwölf identifizierten Erfolgsfaktoren verdichtet. Dabei ging es in den Befragungen um die Eigenschaften eines erfolgreichen Gesundheitssystems, den aktuellen Erfüllungsgrad und auch um die Frage, wie genau man diese Eigenschaften überhaupt messen und bewerten kann.

„Die Probleme, denen ein Gesundheitssystem gegenübersteht, verändern an regionalen Grenzen kaum ihre Gestalt. Auch in Österreich, kann man aus der Veröffentlichung erfahren, zählen Finanzierung, Ressourcen und die betreffenden Engpässe dazu“, blickt Dr. Manuel Iserloh, Geschäftsführer POLAVIS, auf die Veröffentlichung. „Aus unserer Unternehmensvision heraus begreifen wir Technologie und Innovation als Antwort auf genau solche Herausforderungen. Mit den Erfahrungen eines Softwareanbieters im Gesundheitswesen sehe ich uns natürlich durchaus ebenfalls in der Rolle eines Experten – nicht für jeden der herausgearbeiteten Erfolgsfaktoren, wohl aber wenn es um die Vernetzung der einzelnen Akteure, um Prozesse entlang der Patientenpfade, um den niederschwelligen und zielgerichteten Zugang zum System und in Aspekten auch um die Frage des Images des Gesundheitswesens geht.“

Vernetzung und Niederschwelligkeit

„Zu den seitens Dr. Harald Katzmairs herausgearbeiteten Erfolgsfaktoren eines zukunftsfähigen Versorgersystems gehört die geförderte Zusammenarbeit über Disziplinen und Sektorgrenzen hinweg. In dieser Thematik bewegen wir uns mit unserem Angebot eines digitalen Patientenportals, das insbesondere auf eine effektive Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen ausgelegt ist“, zieht Dr. Iserloh den Vergleich zu den Anforderungen an ein KHZG-konformes Portal. „Die Studie befasst sich in den ausgearbeiteten Indikatoren eher übergreifend mit der Zusammenarbeit: Es geht um den Einfluss auf die Finanzierung, aber auch um gegenseitiges Vertrauen und den Ausgleich unterschiedlicher Interessen. Wir stellen konkret die Digitalisierung in den Mittelpunkt der notwendigen Transformationsprozesse, dennoch kann ich die angeführten Punkte nur unterstreichen.“

Vom Anspruch an die Vernetzung im System profitiert nachgelagert die Ausgestaltung des Zugangs zum System selbst. Schnell, niederschwellig und zielgenau müssen Patienten in einem zukunftsfähigen Gesundheitswesen in der Lage sein, sich passende medizinische Versorgung zu sichern. Die Studie macht das unter anderem an den Zeitspannen bis zur Diagnose und Behandlung fest, aber auch am Nutzungsgrad digitaler Applikationen wie der Telemedizin als Mittel zur optimalen Patientensteuerung. „Unser Leistungsversprechen ‚Shaping the digital hospital‘ steht für hochwertige, innovative Lösungen, die in der Praxis den Unterschied ausmachen. Gerade wenn es um innovative Applikationen geht, bietet ein Patientenportal die technologische Basis, um den Kontakt zwischen Patienten und Klinik ideal auszugestalten.“

Erfolgsfaktoren eines zukunftssicheren Gesundheitssystems und das POLAVIS Patientenportal

Patientenpfade und Image des Gesundheitswesens

Die Patientenreise ist, aufbauend auf gesammelten und neu erzeugten Datensätzen, von Kontaktpunkten zwischen Patienten und klinischem Personal geprägt. Dr. Katzmair beschreibt integrierte und effektiv genutzte Daten und Prozesse entlang dieser Gesundheitsreise als Erfolgsfaktor. „Auch in Deutschland kennzeichnen noch immer Herausforderungen rund um Datenqualität und die Kommunikation den Patientenpfad. Ohne eine nach außen, in Richtung Patienten, nutzerfreundliche und offene Schnittstelle der Systemlandschaft eines Krankenhauses kommt es zwangsläufig zu Medienbrüchen“, zieht Dr. Iserloh den Vergleich. „Und es geht ja nicht nur um die Kommunikationsqualität an sich, sondern auch um die Konsequenzen der Kommunikationsdefizite: Behandlung ist terminiert, Patienten fehlen oder sind anwesend, es fehlen aber ganz grundlegende Informationen, die im Vorfeld hätten aufbereitet werden müssen. Diese Verantwortung kann man nicht beim Patienten verorten, denn dieser ist im klinischen Sinne Laie und dazu oftmals in einer Ausnahmesituation. Ein optimales System muss Fehlverhalten antizipieren und nach Möglichkeit ausschließen. Das kann beispielsweise durch einen so einfachen Vorgang wie eine rechtzeitige, automatische Terminerinnerung auf das Mobiltelefon des Patienten erfolgen.“

Ein Patientenportal bietet nicht nur aus Patientensicht das Potenzial, die Kommunikation besser und transparenter auszugestalten, sondern verändert auch die Arbeitsweise der Mitarbeitenden. Auf der einen Seite lassen sich administrative Aufgaben automatisieren, es bleibt mehr Zeit am Patienten. Auf der anderen Seite endet der Wunsch nach moderner Ausgestaltung der Arbeit nicht beim Gesundheitswesen. Wie in der Studie treffend formuliert, sind das positive Image der Versorger und das Gefühl sinnstiftender Arbeit Erfolgsfaktoren. Jeder zusätzlich im System behandelte Patient und jedes nicht geführte, erfolglose oder fehlgeleitete Telefonat werden sowohl auf das Image als auch auf das Gefühl der Mitarbeitenden positiv einwirken.

Forderungen an das Gesundheitssystem

Studienautor Dr. Katzmair und die Projektpartner leiten aus den identifizierten und ausformulierten Erfolgsfaktoren Handlungsaufforderungen ab. „Ebenso wie sich die Faktoren auf das deutsche Gesundheitssystem übertragen lassen, treffen auch die aufbauend auf den Studienergebnissen aufgestellten Forderungen auf Deutschland zu“, unterstreicht Dr. Manuel Iserloh. „Interoperabilität, Standardisierung von Behandlungspfaden und die Ausgestaltung der Beziehungsqualität der beteiligten Akteure sind Aufgaben, an denen wir als Unternehmen seit langem arbeiten und in denen wir unsere Kunden begleiten. Das Krankenhauszukunftsgesetz hat für eine Beschleunigung der Durchdringung mit neuen technischen Möglichkeiten gesorgt, wir begleiten diese Transformation aber schon wesentlich länger. Dabei erleben wir ebenfalls den seitens des Vorsitzenden der Vinzenz Gruppe, Dr. Michael Heinisch, im Vorwort der Veröffentlichung beschriebenen extremen Veränderungsdruck. Es ist richtig, sich mit den Ursachen auseinanderzusetzen und auch das haben wir über viele Jahre hinweg getan. Unsere Antwort ist die Digitalisierung, unsere Antworten sind Technik und Innovation und aus unserer inzwischen sehr prominenten Marktposition heraus können wir auch die Erfolge klar erkennen und vom einzelnen Versorger auf das System insgesamt übertragen.“